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Langfristwetter

 

 Trend für die Monate Oktober bis Dezember

 

 

Update vom 01.10.2018

 


Nach langer Zeit gibt es heute mal wieder einen Langfristwettertrend für die Herbstmonate Oktober und November, sowie den ersten meteorologischen Wintermonat Dezember. Wie immer aber erstmal ein Rückblick auf die letzten Monate.

Juni und Juli wurden von den Langfristmodellen wirklich sehr gut vorhergesagt. Sowohl was die positiven Temperaturabweichungen, als auch die Niederschlagsarmut anging, waren dies zwei echte Volltreffer.

Der August wurde ebenfalls recht gut vorhergesagt. Der für die 2. Monatshälfte prognostizierte Absturz hin zu durchschnitltich nassem und nur noch leicht zu warmen Wetter, hatte sich auf die letzte Augustwoche letztendlich beschränkt, sodass der Monat insgesamt sogar noch etwas wärmer und trockener ausfiel als von den Modellen erwartet worden war.

Und last but not least der mit dem gestrigen Tag vollendete September. Auch dieser wurde vor zwei Monaten schon nahezu ideal vorhergesagt mit einem Temperaturüberschuss von rund 1,5 bis 2,0°C und leicht unterdurchschnitllichen Niederschlagsmengen bei deutlich zu viel Sonnenschein.

 

Wie aber schauen nun die kommenden Monate aus? Haben die Langfristmodelle da weiterhin so ein gutes Näschen? Schauen wir uns mal den Oktober an. Hier gibt es bereits eine große Besonderheit. Noch bis zur letzten Woche gingen die meisten Modelle von einem deutlich zu warmen, zu sonnigen und zu trockenen Oktober aus. Nun tendieren einige Modelle aber hin zu einem leicht zu kühlen und durchschnittlich nassem Monat. Hier ist sich der Verfasser aber ziemlich sicher, dass hier einige Langfristmodelle auf dem falschen Dampfer sind. Aktuell ist deshalb für unsere Region von einem mindestens 1,5 bis 2,0°C zu warmen Oktober auszugehen, der (deutlich) zu trocken und auch zu sonnig werden dürfte, sofern es unter dem vorherrschenden Hochdruckeinfluss nicht zu längeren Nebellagen kommt.

Der November wird insgesamt dann wieder von allen Modellen als zu warm angesehen. Meist sollte der Wärmeüberschuss so 1 bis 2°C betragen bei leicht unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Ein wirklicher Wintereinbruch scheint uns also im Spätherbst noch nicht zu erwarten.

Das Jahr schließt, so zumindest die Sicht der Langfristmodelle, dann auch mit einem zu warmen Dezember ab, wobei hier der Atlantik wieder etwas aktiver werden dürfte und es dann vermehrt zu Niederschlägen kommt. Einen zu kalten Dezember hält auch der Verfasser aufgrund der Vorgeschichte des bisherigen Jahres 2018 für nahezu ausgeschlossen. Zudem sind die Meere noch erheblich zu warm. Einzig eine kontinental geprägte Wetterlage mit Luft aus Ost bis Nordost könnte uns Kälte bescheren. Dies ist bislang aber noch keine Variante, die in den Langfristmodellen auftauchte.

 

Sollten die Langfristmodelle also recht behalten, dann wird 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und 10 der 12 Monate wären dann (deutlich) zu warm ausgefallen. Von den Niederschlägen her steht aktuell ein zu nasser, zwei durchschnittlich nasse und 6 zu trockene Monate zu buche.

 

 


Hinweis:

Wetter über Wochen und Monate hinweg genau vorherzusagen war bislang unmöglich und wird es auch in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit bleiben. Wer dennoch schon Anfang Dezember wissen möchte, ob an Weihanchten Schnee fällt, der sollte sich den einschlägig bekannten Medien und Boulevardblättern widmen, die mit abgedruckten Jahreszeitentrends und konkreten Wochenvorhersagen über Monate im voraus ihr Geld verdienen und noch immer genügend Abnehmer für diese Schalatanerie finden.

Was jedoch keineswegs abwegig ist, sind mit Hilfe von Witterungsregelfällen im Jahresverlauf sowie global einflussnehmenden Wetterphänomenen (El Nino und La Nina) sowie der Entwicklung der Sonnenflecken, Jahreszeitentrends zu erkennen.

Zudem setzen Politik und Wirtschaft immer mehr auf sogenannte Langfristwettermodelle, die gefüttert mit einer Unmenge von Daten, Temperatur- und Niederschlagstrends für die kommenden Monate errechnen. Vor allem für die globale Wirtschaft ist dies von Vorteil, will sie doch in Zukunft aufgrund dieser Langfristtrends Produktionsprozesse und Produktionsmengen anpassen. Noch steckt die Wissenschaft der Langfristprognose in den Kinderschuhen und es wird sich die kommendne Jahre zeigen, ob sie aus selbigen herauswächst. Die letzten Jahre haben aber durchaus einige positive Ergebnisse geliefert.

Bei einem sollten wir uns aber in Klarem sein: Unser Wetter und unsere Atmosphäre unterliegen einem Chaosprinzip. Schon der US Meteorologe Edward N. Lorenz sprach vom sogenannten Schmetterlingseffekt, was nichts anders besagt, als das der Flügelschlag eines Schmetterlings durchaus einen Einfluss auf ein komplexes System nehmen kann. In der Meteorologie heißt dies, dass schon von der Realität leicht abweichende Anfangsbedingungen in Wettermodellen, am Ende zu gänzlich anderen Ergebnissen führen können. Die Texte auf dieser Seite sind also lediglich als Trend zu verstehen, nicht als konkrete Vorhersage.