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Der Klimawandel im Westerwald

und seine Auswirkungen

 

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Auch vor dem Westerwald macht der bereits begonnene Klimawandel nicht Halt und wird sich auch in den kommenden Jahrzehnten nahtlos fortsetzen. Welche Auswirkungen der Klimawandel im Detail für unsere Region mit sich bringt, darüber lässt sich nur spekulieren. Einen gewisser Trend lässt sich aus den Computersimulationen verschiedenster wissenschaftlicher Zentren jedoch herauslesen. Im Integrierten Klimaschutzprogramme (INKLIM) des Landes Hessen werden in Projektbaustein II die Klimafolgen für Hessen im 21. Jahrhundert näher erläutert. Hier ein Auszug über die zu erwartenden Änderungen der meteorologischen Größen Temperatur und Niederschlag in Hessen im Zuge des Klimawandels bis 2100:

 

Temperatur

Die Tagesmitteltemperatur verändert sich am stärksten im Winter und zwar um rund 4 K bis zum Ende des 21. Jahrhunderts (alle hier und im Folgenden beschriebenen Änderungen sind bezogen auf den Mittelwert der Referenzperiode 1981 bis 2000).

Auch der Sommer wird viel wärmer. Im Herbst bzw. Frühjahr findet dagegen nur eine leichte Erwärmung statt.
Die Änderungen der Tagesmaximumtemperatur sind in Abb. 1 dargestellt. Im Winter nehmen die Maxima bis um ca. 4,5 K zu und im Sommer um bis zu 3,4 K, wohingegen die Zunahme im Frühjahr und Herbst 2-3 K beträgt.

Die Tagesminimumtemperaturen nehmen nicht so stark zu, nämlich im Winter um knapp 4 K, im Sommer um etwa 2 K, im Frühjahr und Herbst um 1-2 K. Bei der räumlichen Verteilung sind bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts keine Unterschiede zu beobachten. Danach weist der Nordosten eine stärkere Zunahme auf als der Süden. Die Höhenlagen erwärmen sich im Sommer mehr, im Winter hingegen weniger als das Tiefland.

 

 

Niederschlag

Die prognostizierte Änderung des Niederschlags zeigen, dass bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts die Winter feuchter werden (um bis zu 25 Prozent); danach wird er wieder trockener und am Ende des 21. Jahrhunderts ist das Winter-Niederschlagsniveau wieder ähnlich dem der Referenzperiode. Frühjahr und Sommer werden ausgeprägt trockener (um bis zu 30 Prozent) unter Zunahme der Variabilität. Im Herbst ist keine signifikante Änderung zu erwarten.
Die räumliche Niederschlagsvariabilität ist im Sommer sehr groß (und nimmt stetig zu), im Winter gering (dafür existieren hier ausgeprägte Luv- und Lee-Effekte). Im Sommer trocknen der Nordosten und die Mittelgebirge stärker aus als der Süden.

 

 

Weitere Klimaelemente

Die Sonnenscheindauer nimmt im Frühjahr am stärksten (kontinuierlich bis um 1,5 Stunden pro Tag bis zum Ende des 21. Jahrhunderts) zu. Im Sommer erfolgt die Zunahme um rund 1 Stunde pro Tag schon im ersten Drittel des 21. Jahrhunderts und verharrt dann auf diesem Niveau. Herbst und Winter zeigen keine signifikanten Änderungen. Bei der Windgeschwindigkeit sowie der relativen Feuchte sind keine großen Veränderungen zu erkennen.

 

 

Extremereignisse

Während beim Frühjahr bzw. Sommer die höchsten Maximaltemperaturen bereits bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts erreicht werden und danach eine Stagnation auf hohem Niveau bzw. wieder ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, steigen die Maximaltemperaturen im Herbst und Winter bis zum Ende des Jahrhunderts quasi kontinuierlich an. Die Anzahl extrem heißer Tage (Tagesmaximumtemperatur über 35 °C) steigt im Sommer bis zum Ende dieses Jahrhunderts an. Dies deutet auf immer länger andauernde Hitzeperioden hin. Trotz im Sommer zunehmender Trockenheit steigt auch die Anzahl der Ereignisse mit extremen Niederschlägen an. Dies deutet auf zunehmende Austrocknung im Sommer hin und mögliche starke Schäden durch Oberflächen-Abflüsse von Böden, die in diesen Fällen die großen Wassermengen nicht aufnehmen können. Im Winter sinkt die Tendenz zu Starkniederschlägen hingegen.

(Datenquelle: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie)


Wer mehr über den Klimawandel in Hessen und seine Auswirkungen und Schutz- sowie Präventionsmaßnahmen erfahren will, findet auf den folgenden Links noch weiterführende Informationen. Hier weerden auch die Auswirkungen auf einzelne Teilbereiche der Gesellschaft, Industrie und Land- und Forstwirtschaft näher beleuchtet.

Klimawandelinformationsblatt des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie

Abschlussbericht Inklim Projektbaustein des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie

Inklim Endbericht des Landes Hessen (Langfassung über 400 Seiten)